Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach
Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

 

Bedrohung von UAS Betrieb – Cyberangriffe und -abwehr

Marco Mueller-ter Jung (Spezialist für IT-Recht) von DWF Germany (Rechtsanwaltskanzlei) widmet seinen Vortrag dem Thema Bedrohung von UAS Betrieb – Cyberangriffe und -abwehr. Er erläuterte die rechtlichen Ansprüche und Gesetze zu den Themen IT-Sicherheit, Datenschutz, Datensicherheit und Geschäftsgeheimnisschutz. Die Daten von Drohnensystemen seien gegen Verlust, Manipulation und andere Bedrohungen zu sichern. Zu beachten sind relevante Teile insbesondere aus folgenden Gesetzen:

  • BSI-Gesetz (BSIG) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik,
  • IT-Sicherheitsgesetz – Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme,
  • Luftfahrt-Grundverordnung (EU) 2018/1139,
  • Durchführungs-VO 947 und
  • Delegierte-VO (EU) 2019/945 und
  • EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO).

 

by Roland Oster

 

Gemeinsamer und sicherer Flugbetrieb in MUM-T Operationen

Tobias Paul von ESG Elektronik und Logistik System GmbH hielt einen Vortrag mit dem Thema Gemeinsamer und sicherer Flugbetrieb in MUM-T Operationen

Beim Manned-Unmanned Teaming (MUM-T), wird ein UAV aus einem Hubschrauber gesteuert. Im Sommer 2018 wird im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) innerhalb der Kontrollzone des Flugplatzes Ingolstadt-Manching Flugversuche durchgeführt. Hierfür wurden der bemannte Experimentalhubschrauber (Bell UH-1D der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 61) als Missionsausrüstungsträger (MAT Mission Avionics Test) und der unbemannte Missionsausrüstungsträger – (UMAT Unmanned Mission Avionics Test) ein UMS SCELDAR R-350 in einem gemeinsamen Luftraum und mit Annäherung von bis zu 100 m geflogen. Bei den Testflügen werden Daten gesammelt, um die Umsetzung in die Praxis weiter zu entwickeln.

Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach

Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

Manuel Krieg vom Regionalmanagement Nordhessen GmbH stellte die Entwicklung des Clusters der Region Nordhessen vor. Das Projekt ist eines von fünf von der Europäischen Kommission unterstützten Initiative UAM – Urban Air Mobility. Kernziel des Projektes OPTIMO UAS ist es, das Potenzial von UAS als Mobilitätslösung der Zukunft in einem Gesamtkonzept für die Region Nordhessen zu erarbeiten. Dazu soll die breite gesellschaftliche Akzeptanz gefördert und eine Roadmap für die schnelle anwendungsnahe Erprobung der genannten Zukunftstechnologien in den drei Bereichen medizinische Zwecke, Güterlogistik und Personentransport erarbeitet werden. Mit dem Projekt UAS INVENT wird die Steuerung von vernetzten UAS im Innen- und Außenbereich für die automatisierte Bestandserfassung und Inventuren entwickelt. In der Praxis fliegen Drohnen die Regale ab und scannen die Etiketten mit den Barcodes.

 

Benjamin Federmann von doks.innovation GmbH stellte sein Unternehmen vor. Am Beispiel des selbst entwickelten Logistiksystems delivAIRy® zeigt er den sicheren Transport über kurze Distanzen auf: Bei thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg wird es genutzt, um Proben zur Untersuchung ins Labor zu transportieren. Das System inventAIRy® ermöglicht die automatisierte Bestandserfassung in Paletten-Regallagern. Es nutzt eine Drohne für die Datenaufnahme, einen Bodenroboter für die Navigation und eine Vielzahl an Algorithmen um die Daten verwendbar zu machen. Somit ist eine vollautomatisierte Erfassung der Lagerbestände möglich.

 

Ingo Bunzeck vom Management UAM Netzwerk Ingolstadt stellt die Erprobung der städtischen Mobilität in der Region Ingolstadt vor. Das Projekt ist ebenfalls eines von fünf von der Europäischen Kommission unterstützten Initiative UAM – Urban Air Mobility. In praktischen Studien soll der Einsatz von Fluggeräten für die urbane Mobilität erforscht werden. Mit Modellversuchen soll untersucht werden, welche Einsatzgebiete sinnvoll sind und wie Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen. Hierbei soll die Bevölkerung in die Machbarkeitsstudien aktiv einbezogen werden. In Ingolstadt will man mit dem Projekt INCityTakeOff eine Verbindung vom Zentrum für unbemannte Flugsysteme (UAS) in Manching (Airbus Defence & Space) zum UAM Hub am neuen IN Hauptbahnhof erproben. Der Testflugbetrieb des CityAirbus soll bereits 2020 in Manching beginnen.

Unbemannte Luftfahrt, das RotorDrone Forum und Traffic Management

Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach

Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

Unbemannte Luftfahrt, das RotorDrone Forum und Anwendungen/Dienstleistungen

Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach

Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

Felix Arnold von BEE appliance GmbH hat sich auf die Entwicklung von UAS zum Transport von (großen) Lasten spezialisiert. In seinem Vortrag verglicht er auf dem freien Markt erhältliche Hubschrauber und Hubschrauberdrohnen miteinander und stellte den von seinem Unternehmen entwickelten Erprobungsträger BEE-H6 vor. Dabei handelt es sich um einen Multirotor-VTOL mit einem Hybridantrieb, einer Gasturbine, die den Strom für die Motoren erzeugt. „Mit einem rein batterieelektrischen Antrieb sei das technisch nicht möglich: Entweder fehlt am Ende die Nutzlast oder die Reichweite“, sagte Arnold. Der Erprobungsträger befindet sich seit Januar 2019 in den Flugtests. Die sechs Rotoren tragen eine Last von 60 Kilogramm und können die Maschine zwei Stunden lang in der Luft halten. In Zusammenarbeit mit künftigen Kunden werden Spezifikationen für bedarfsorientierte Serienhybrid-VTOLs erarbeitet. „Wir können uns die verschiedensten Anwendungsszenarien für unsere Multicopter vorstellen: von der Exploration über den Einsatz auf Baustellen bis zur Landwirtschaft“, sagte Arnold – also Bereiche, in denen man heute mit Hubschraubern arbeitet. „Mit dem Multicopter lassen sich die operativen Kosten minimieren“, so Arnold. Als nächsten Schritt stellt er sich vor, einen Multicopter mit 200 kg Nutzlast zu bauen.

 

Christian Janke, Assistant Professor, College of Aeronautics an der Embry-Riddle Aeronautical University-Worldwide hielt einen Vortrag mit dem Thema UTM und U-Space – Notwendigkeit, Funktionalität und Nutzen. UTM steht für UAS Traffic Management System (UTM), das die Positionsdaten der Drohnen verarbeitet und zusammen mit den Ortungsdaten der bemannten Luftfahrt darstellt. Auf diese Weise entsteht ein komplettes Luftlagebild. Daneben bietet das UTM weitere Funktionen zum sicheren Betrieb von Drohnen im deutschen Luftraum. Dazu zählen die Möglichkeiten zur Registrierung, zur Missionsplanung oder für automatisierte Aufstiegsgenehmigungen. U-Space steht für ein Europäisches Management von Drohnen. Christian Jahnke wies auf die Notwendigkeit von neuen Lösungen in den Bereichen Communikation, Navigation und Surveillance (CNS) hin. Surveillance bedeutet auf deutsch Observation/Überwachung. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass Drohnen und Flugtaxis mit der bemannten Luftfahrt koordiniert und vernetzt werden müssen. Am Ende seines Vortrags stellte er noch die DroneMasters Academy vor. Sie verbindet Drohnentechnologie mit digitaler Bildung und naturwissenschaftlichen Grundlagen. Mit vielseitigen Formaten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bietet sie einen Zugang zu dem spannenden Themenfeld „Drohne“ und den damit einhergehenden Möglichkeiten und Einsatzgebieten. Christian Arnold ist hier ehrenamtlich tätig.

 

Peter Holzberg und Sascha Neumann von der Deutsche Bahn Engeneering+Consulting zeigten in ihrem Vortrag Überwachung Infrastruktur der DB AG wie das Unternehmen Drohnen einsetzt. Mit Multicoptern werden mit Luftaufnahmen, 3D-Laserscanning und Georadar Daten aus verschiedenen Perspektiven gesammelt. Diese werden anschließend ausgewertet und für die Planung von Projekten verwandt. Am Beispiel einer Großbaustelle der Deutschen Bahn wurde dargestellt, wie man mit einem Multicopter das Geschehen überwachen kann. So konnte unter anderem durch 3D-Aufnahmen nachgewiesen werden, dass die vereinbarte Liefermenge Schotter erheblich unterschritten wurde. Auch die Streckenkontrolle der Bahnlinien und die Erfassung der Vegetation wird bereits teilweise auch mit Drohnen gemacht. Das Unternehmen bietet folgende Dienstleistungen an: Organisation der Fluggenehmigungen und Flugplanung, Inspektion und Dokumentation (z.B. Bauüberwachung, Photovoltaikanlagen, Fels-, Deichbeobachtung, Überflutungen), Untermauerung von Gutachten durch bildliche Dokumentation, Erstbegehung/-befliegung, Erstellung und Visualisierung von 3D-Modellen, Wärmebildaufnahmen, Erkundung schwer erreichbarer und nicht zugänglicher Objekte, Gebäude und Gebiete.

 

Dr. Hans-Peter Thamm von Geo-Technic stellte in seinem Vortrag ein interessantes Projekt vor: Transport medizinischer Güter mit UAS in Afrika – „Proof of Concept“ Beispiel Ethiopien. Hierbei geht es um den Transport von Blut und medizinischen Gütern mit Drohnen. Der Transport mit Fahrzeugen dauert einfach zu lange. Entweder keine oder schlechte Straßen durch unwegsames Gelände sind ein großes Problem. Auch in verstopften Städten ohne eine ordentliche Verkehrsführung ist zu bestimmten Tageszeiten nur ein zähes Vorwärtskommen mit Fahrzeugen möglich. Nach umfangreichen Tests mit unterschiedlichen UAV sucht er nach einem finanzierbaren und technisch geeignetem UAS. Das Projekt in Ethiopien ist ihm eine Herzensangelegenheit mit dem er Menschen in ihren Notlagen helfen will.

 

Unbemannte Luftfahrt, das RotorDrone Forum und Sicherer Flugbetrieb und Gefahrenabwehr

Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach

Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

Marco Mueller-ter Jung (Spezialist für IT-Recht) von DWF Germany (Rechtsanwaltskanzlei) widmete seinen Vortrag dem Thema Bedrohung von UAS Betrieb – Cyberangriffe und -abwehr. Er erläuterte die rechtlichen Ansprüche und Gesetze zu den Themen IT-Sicherheit, Datenschutz, Datensicherheit und Geschäftsgeheimnisschutz. Die Daten von Drohnensystemen seien gegen Verlust, Manipulation und andere Bedrohungen zu sichern. Er zitierte Auszüge aus folgenden Gesetzen: BSI-Gesetz (BSIG) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, IT-Sicherheitsgesetz – Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme, Luftfahrt-Grundverordnung (EU) 2018/1139, Durchführungs-VO 947 und Delegierte-VO (EU) 2019/945 und EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO).

Tobias Paul von ESG Elektronik und Logistik System GmbH hielt einen Vortrag mit dem Thema Gemeinsamer und sicherer Flugbetrieb in MUM-T Operationen.

Beim Manned-Unmanned Teaming (MUM-T), wird ein UAV aus einem Hubschrauber gesteuert. Im Sommer 2018 wurden im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) innerhalb der Kontrollzone des Flugplatzes Ingolstadt-Manching Flugversuche durchgeführt. Hierfür wurden der bemannte Experimentalhubschrauber (Bell UH-1D der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 61) als Missionsausrüstungsträger (MAT Mission Avionics Test) und der unbemannte Missionsausrüstungsträger – (UMAT Unmanned Mission Avionics Test) ein UMS SCELDAR R-350 in einem gemeinsamen Luftraum und mit Annäherung von bis zu 100 m geflogen. Bei den Testflügen wurden Daten gesammelt, um die Umsetzung in die Praxis weiter zu entwickeln.

Unbemannte Luftfahrt, das RotorDrone Forum und die Entwicklungen in der Zukunft

Text und Foto: Roland Oster und Paul Eschbach

Redaktionelle Bearbeitung: Paul Eschbach

Dr. Stephan Zass und Raimund Kamp vom BMVI – Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur stellten den Aktionsplan der Bundesregierung Unbemannte Luftfahrt vor. Darin werden Grundlagen, Ziele, Potenziale und Handlungsfelder beschrieben. Er beinhaltet die notwendigen Schritte, um das deutsche Luftrecht an die Europäischen Verordnungen für UAS anzupassen, Zuständigkeiten festzulegen, geographische UAS-Zonen einzuführen, Register aufzubauen und Verfahren zur Qualifikation von Piloten zu schaffen. Der Aktionsplan befasst sich auch mit Fragen zu Umwelt, Daten und Privatsphäre und Urban Air Mobility.

 

Generalmajor a.D. Reinhard Wolski im Auftrag des Amtes für Heeresentwicklung stellte in seinem Vortrag Konzeptionelle Ansätze zur Abwehr von Unmanned Aircraft Systems mögliche militärische Strategien vor.

Am Beispiel eines Atomkraftwerks, das von einem Drohnenschwarm bedroht wird, erläuterte er eine mögliche taktische Vorgehensweise, um in solchen Fällen die Drohnenabwehr einzusetzen. Dazu sollen in der Zukunft Raketen-, Laser- und Kanonensysteme sowie der Einsatz von eigenen UAV-Schwärmen in Betracht gezogen werden.

 

Achim Friedl und Thomas Mallwitz

Das IV. RotorDrone Forum im Hubschraubermuseum Bückeburg mit 110 Teilnehmern hat wieder deutlich gezeigt, wie schnell die Entwicklung voranschreitet und dass es dringend nötig ist die bisherigen Techniken und Vorschriften weiter anzupassen. In ihren Schlussworten bedankten sich Achim Friedl und Thomas Mallwitz bei allen Vortragenden und Teilnehmern.