In München findet die/eine wichtige Zentralmesse in der Fortwirtschaft auf der Messe Riem letzte Woche statt. Einige unserer Mitgliedsunternehmen sind in der Fortwirtschaft als Hersteller, Dienstleister und Forschungsunternehmen engagiert. Ein Grund genug auf diese wichtige Leitmesse die Aktivitäten der unbemannten Luftfahrt unter die Flügel zu nehmen.
Beim Gang über die Messe schauen wir uns als UAV DACH e.V. den Markt, die Player und vor allem die erkennbaren Trends und Perspektiven im Markt der Forstwirtschaft an.
Die Ausstellungshalle sieht eigentlich sehr ähnlich wie die Leitmessen in anderen Branchen aus – die Themen auf den Plakaten sind bekannt und vertraut. Neu ist nur die Kombination mit der Forstwirtschaft. Auch diese Branche sucht nach vergleichbaren Innovationspotenzialen in der Digitalisierung und Automatisierung. So sind Begriffe wie:
- Digitalisierung
- Forst 4.0 – vergleichbar mit Industrie 4.0
- Digital Supply Chain
- Wald-Informations-System
- unbemannte und (teil-) autonome Fahrzeige und Vollernter
- Earth Observation
- Satellitendaten
- Sensor Fusion
vertraute Begriffe. Der Wald wird zukünftig digitaler werden, um die Ressourcen im Wald und die Arbeitskräfte und Maschinen noch schneller und effizienter einsetzen zu können.
Daher ist die Forstwirtschaft eigentlich auch ein perfekter Einsatzort für die unbemannte Luftfahrt.
Ein Motto an einem Ausstellungsstand
WALD = (W)ir (A)lle (L)eben (D)avon
Unbemannte Luftfahrt auf der INTERFORST sichtbar vertreten
Mehrere UAV DACH e.V. Mitgliedsunternehmen sind mit eigenem Messestand und auch als Besucher auf der INTERFORST.
- Quantum Systems aus Gilching
- Geo-Konzept aus Adelschlag
- FVS Forstwissenschaftliche Forschungsanstalt Baden-Württemberg aus Freiburg
- IABG aus Ottobrunn
Das fällt im Vergleich mit anderen Messen die wir besuchen auf.
UAS ist ein sichtbares Thema im Rahmen FORST 4.0
Die unbemannte Luftfahrt ist an vielen Messeständen thematisch und mit UAS und Drohnen Exponate vertreten, das freut uns. Die Aussteller zeigen die Ideen des digitalen Waldes und des digitalen Forstbetriebes auf. Für einen außenstehenden kaum zu glaubende Digitalisierungsoffensive für den Wald der Zukunft. In Zeiten wo INDUSTRIE 4.0 ein dominierendes Thema ist und jede Branche die Digitalisierung sich auf die Fahnen geschrieben hat, darf WALD 4.0 oder FORST 4.0 nicht fehlen. Die Waldwirtschaft hat sich genauso weiterentwickelt und verändert wie viele andere Branchen. Auch die neuen Herausforderungen an attraktive Arbeitsplätze und der auch beim Holz zu verzeichnende globale Wettbewerb um Preis, Ressourcen und Qualitäten trägt dazu bei. Einiges wird dabei sinnvoll in der Breite der Anwendung gut umsetzbar sein. Das eine oder andere Thema schließt wie so oft auf den Branchenmessen über das Ziel der Praxistauglichkeit hinaus. Die Zukunft wird es zeigen.
Alle Aussteller mit UAS Bezug sind direkt oder unmittelbar Mitglied im UAV DACH e.V.
Das fällt schon auf, der Verband für unbemannte Luftfahrt hat die wichtigen und richtigen Kontakte in die Industrie, Forschung und Entwicklung. Für zu Zukunft müssen mir uns diese Messe genauer ansehen. Die Sinnhaftigkeit eines fliegenden Sensors an einem unbemannten Luftfahrtgerät wird von vielen Gesprächspartnern an den Messeständen gesehen. Als Hindernisse werden die Gesetzgebung zum einen und die Schwierigkeiten in der Einsatzdurchführung (Akku Laufzeit, Landebereiche für Fixed Wings) genannt.
Alles Themen an denen intensiv gearbeitet wird.
Freigelände zeigt enorme Maschinenparks für den Forstbetrieb
Die Romantik eines einsamen Holzfällers der früh morgens in den Wald aufsteigt, sein Tagwerk vollbringt und abends wieder ins Tal hinabsteigt ist nicht das Bild das auf der INTERFORST vermittelt wird.
Der Forst ist und wird enorm digitalisiert, der Förster verwaltet den Wald von seinem Tablet Computer aus und steuert digital die Einsätze im Wald. Die Forstmaschinen der Zukunft sind „Unmanned“ und suchen sich selbst mit dem Laser den Baum aus, der geschlagen wird aus. Die Maschinenbediener der von Technik und Kraft strotzenden Waldmaschinen verlässt zur Waldarbeit die vollklimatisierte Führerkabine nicht mehr und bedient von dem schwenk und teleskopierbaren Fahrersitz aus die hochautomatisierten und geländegängigen Vollernter. Im Freigelände wird das gezeigt was gut, stark und auch teuer ist, natürlich volldigitalisiert mit integrierter Laservermessung jedes Baumstammes und Datenmanagement der eigenen Fahrspur versteht sich. Die Befahrschäden durch den Vollernter werden bei der Fahrt auch gleich mitkartiert und in die zentrale GIS (Geo-Informatios-System) und WIS (Wald-Informations-System ) übertragen und ausgewertet.
Wow!
In diesem Konglomerat sind die Kosten für ein UAS dann auch wieder verschwindend gering. Der Prozess und vor allem der Datenprozess mit in der Digitalen-Supply-Chain laufen.
Satellitenbilder und UAS Sensordaten verschmelzen mit anderen thematischen Karten
Der Wald, bzw. der Förster benötigt in Zukunft eine Unmenge an Daten, präzise, aktuell und sehr hochauflösend. Die Luftbilder mit Multispektralsensoren werden mit den unterschiedlichsten Technologien erhoben:
- Satellitenbilder in verschiedenen Auflösungen und Aktualitäten
- Befliegung aus hochfliegenden Flugzeugen
- Befliegung mit Ultraleicht Flugzeugen
- Einsatz von Fixed Wing UAS
- Einsatz von Multicoptern
Vor Jahren war die einzige praktikable Möglichkeit, den Baum zu erklettern – das dauert Lange und braucht jede Menge Kraft und Fähigkeiten beim Personal.
Es wird spannend, was die Zukunft der unbemannten Luftfahrt in welchen Innovationsschritten in und für die Wald- und Forstwirtschaft erbringen wird. Die Hälfte des deutschen Waldes ist in Privatbesitz – dem Waldbetrieb von Morgen stehen enorme Investitionen in Maschinen, Technologien, Prozesse und IT Systeme bevor. Noch ist es nicht möglich den einzelnen vom Borkenkäfer befallenen Baum aus der Luft eindeutig zu identifizieren und ihn auch am Boden wieder zu lokalisieren. Die Branche arbeitet aber an solch einer Vision.
Auf dem Freigelände geht’s es ums schneller und präziser
In der Forstwirtschaft geht es trotz aller Digitalisierung um die Effizienz im Prozess. Der Baum soll schneller und präziser im Sägewerk zu Brettern und Balken verarbeitet werden können. Die Forstleute liefern sich einen Wettkampf um Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Den weltbekannten Hersteller aus dem schwäbischen wird’s freuen.