Flughafen Cottbus mit Achim Friedl, Torsten Schwieg
Torsten Schwieg (links, Geschäftsführer des Verkehrslandeplatzes Cottbus-Neuhausen) und Achim Friedl, Vorstandsvorsitzender des UAV DACH e.V., bei der Veranstaltung zur Übergabe des Förderbescheids des Landes Brandenburg

Öffentliche Förderung: Der Flugplatz Cottbus-Neuhausen soll Zentrum für UAS-Betrieb werden

„Eine äußerst positive Entwicklung für das Mitglied des UAV DACH e.V.“

Im Zuge des Strukturwandels in Brandenburg soll am Verkehrslandeplatz Neuhausen ein Zentrum für den Betrieb unbemannter Systeme entstehen. Der Aufbau eines luftfahrtaffinen Wirtschaftsstandorts wird vom Land Brandenburg sowie der Gemeinde Neuhaus/Spree mit etwa 9,7 Millionen Euro gefördert. Neben der sicheren Integration von Drohnen in den Luftverkehr soll hier insbesondere ein Knotenpunkt für den UAS-Betrieb außerhalb der Sichtweite geschaffen werden. „Es ist sehr zu begrüßen, dass der Flugplatz Neuhausen diese Thematik aufnimmt und eigens dazu auch ein 5G-Netz einrichtet“, sagte Achim Friedl, Vorstandsvorsitzender des UAV DACH, anlässlich der Übergabe des Zuwendungsbescheids durch Dr. Klaus Freytag, Lausitzbeauftragter des Landes Brandenburg.

Der Verkehrslandeplatz in Neuhausen, etwa 10 Kilometer südöstlich von Cottbus gelegen, wird seit den 1930er-Jahren für die bemannte Luftfahrt genutzt. Neu ist jedoch die Integration des Betriebs von unbemannten Flugsystemen und der dazu notwendigen Infrastruktur. So sollen auf einem insgesamt 7 Hektar großen Areal Gewerbeflächen erschlossen und neben der Ertüchtigung von Start- und Landebahnen auch eine neue Zufahrtsstraße gebaut werden. Ein integraler Bestandteil des Standortkonzepts ist die Einrichtung eines BVLOS-Fluggebiets mit einem Radius von zunächst etwa 10 Kilometer. „Ein erster Schritt, Drohnenflüge in die normale Luftfahrt zu integrieren“, nennt dies Torsten Schwieg, Geschäftsführer des Verkehrslandeplatzes Cottbus-Neuhausen,

Um dafür die erforderliche Infrastruktur zu schaffen, soll im Operation Center ein UTM-Service für öffentliche und kommerzielle Zwecke etabliert werden. Das Verkehrsmanagementsystem für Drohnen wird – so die Planungen – ein kombiniertes Luftlagebild der bemannten und unbemannten Luftfahrt gewährleisten und zudem weitere Services für einen sicheren und effizienten BVLOS-Flugbetrieb bereitstellen. „Flugplätzen kommt eine wichtige Funktion beim Fortschritt der unbemannten Luftfahrt zu. Sie können Erprobungsgelände für Drohnen sein, um Forschungsergebnisse in die Praxis zu überführen und sinnvolle Anwendungen serienreif zu machen“, begrüßt Achim Friedl die Initiative in Cottbus-Neuhausen. „Sehr gut ist zudem, dass Projekte wie beispielsweise RescueFly hier Unterstützung finden sollen. Für die vorbereitenden Tests von Betriebsverfahren und Infrastruktur für eine optimierte Wasserrettung an Binnengewässern bietet der Flugplatz Cottbus-Neuhausen ein ideales Terrain.”

Die Öffnung des Verkehrslandeplatzes Neuhausen eröffnet diesem die Chance, sich für weitere Geschäftsfelder zu öffnen und die Voraussetzungen für einen Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen. Potenzielle Betätigungsfelder wären hier neben der Luftfahrt auch die Bereiche Leichtbau, Steuerung und Übertragung von Daten, die Sensorik von Fluggeräten sowie die Analyse von Gefahrensituationen in Echtzeit. „Man kann die handelnden Personen von der Flugplatzgesellschaft, der Gemeinde Neuhausen sowie dem Landkreis Spree/Neiße nur beglückwünschen, denn mit den Fördergeldern wird die Teilnahme an der Entwicklung der Drone-Economy ermöglicht“, weiß Achim Friedl. „Eine äußerst positive Entwicklung für das Mitglied des UAV DACH e.V., und das gleich auf mehreren Ebenen, denn die unbemannte Luftfahrt stellt einen wachsenden Wirtschaftssektor dar. Zudem werden Drohnen häufig zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt und fliegen schon heute so klima- und umweltfreundlich, wie es die bemannte Luftfahrt in einigen Jahren erst noch erreichen will.”

Foto: Tholeg